Diese sehr wohlwollende Bewertung der Wohlstandsverteilung in Österreich scheint mir aber im Widerspruch mit anderen publizierten Zahlen zu stehen, die ich in der folgenden Darstellung zusammenfasse:
Geldvermögen
Nach dem Sozialbericht 2009 - Vermögensverteilung besitzt ein halbes Prozent der Bevölkerung ein Drittel des Geldvermögens in Österreich (grüne Kurve, wobei angenommen wurde, dass das restliche Vermögen gleichmäßig verteilt ist).Immobilien
Nach dem Sozialbericht 2009 - Vermögensverteilung besitzen 40% der Haushalte keine Immobilie, sind daher Mieter. Gleichzeitig besitzen 10% der Haushalte 61% der Immobilien (rote Kurve).
Einkommen
Nach dem Sozialbericht 2009 - Einkommensverteilung verfügen die reichsten 20% der Bevölkerung über 45% der Einkommen und die ärmsten 20% über nur 6% der Einkommen. (Das sind gemittelte Werte über verschiedene Einkommensarten) (blaue Kurve).Berechnet man nun den GINI-Koeffizienten über diese drei Kurven, erhält man:
0,30 Geldvermögen
0,72 Immobilien
0,37 Einkommen
Dem steht ein GINI-Koeffizient von 0,26 für Österreich aus dem Jahr 2005 gegenüber. Mongabay Statistic Rankings. Österreich erscheint also in den vergleichenden Rankings ausgeglichener als es einzelne Vergleichszahlen zeigen.
Leider wird bei den veröffentlichten Statistiken nicht genau angegeben, auf welchen Maßzahlen die Berechnung des GINI-Koeffizienten beruht. Möglicherweise wirkt sich ein größerer Anteil an gemeinschaftlichen Vermögen des Staates senkend auf den GINI-Koeffizienten aus.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen